Die Aufgabe
Döbeln in Sachsen erfreut sich aufgrund seiner zentralen Lage zunehmender Beliebtheit. Hier befindet sich das Stadtbad, welches aus einem historischen Hallenbad, einem Freibad und einer Sauna besteht. Das Stadtbad ist bei den Döbelnern und Besuchern seit seiner Einweihung im Olympiajahr 1936 sehr beliebt. Die kompakte Architektur ist ergänzt durch zahlreiche Skulpturen des bekannten Künstlers Otto Rost. Damit fügt sich das Stadtbad stilvoll in die Stadt- und Landschaftsgestaltung Döbelns ein. Es zeichnet sich durch hohe Funktionalität, Kompaktheit und Ästhetik aus. Regelmäßig werden die technischen Anlagen auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
Im Hallenbad sind drei Kreisläufe mit Mehrschichtfilter ausgeführt. Das Schüttschema der Filter besteht dabei aus den zwei Bereichen Filterschicht und Aktivkohleauflage. Die Aktivkohleauflage wird dabei durch Adsorption der Chlorbestandteile (Chloramine) und Austrag bei der Rückspülung regelmäßig erschöpft und muss händisch nachgefüllt werden. Dabei müssen die großen Filter geöffnet und von oben befüllt werden, was arbeitsschutztechnisch ungünstig ist.
Die Aktivkohle zehrt bei der Filtration außerdem das Chlor. Die darunterliegenden Filterschichten werden somit nur ungenügend mit Chlor versorgt, so dass permanent die Gefahr der Verkeimung besteht. Die Aufgabe war, diese Verfahrenskombination so zu optimieren, dass die nach DIN 19643 gebundenen Chlorwerte von 0,2 mg/l nun eingehalten werden können.
Die Lösung
Bei einer Weiterbildung erfuhren die Betreiber, wie vorteilhaft der Einsatz von UV-Anlagen ist. Diese werden nach dem Filter in die Filtratleitung eingebaut und reduzieren zuverlässig Chloramine. Durch den Einbau der UV-Anlage nach dem Filter gelangt Chlor nun auch in den Filterkies, dieser wird also hygienisch einwandfrei betrieben. Die UV-Anlage stellt außerdem eine zusätzliche Keimbarriere dar. So können keine Keime wie Legionellen, Pseudomonas oder gar chlorresistente Kryptosporidien aus dem Filtrat ins Becken gelangen. Ein weiterer Vorteil dabei: Der UV-Einsatz ist chemikalienfrei. Der Strombedarf ist vernachlässigbar klein. Die Leistung der UV-Anlage schlägt sich außerdem als Erwärmung des Beckenwassers nieder und kann somit zur Aufrechterhaltung der Beckentemperatur genutzt werden.
Ein positiver Zusatzeffekt ist, dass durch die im Rahmen des UV-Einsatzes gemessene Transmission die Wassergüte zusätzlich überwacht wird und eventuelle Veränderungen der Filtratqualität so
schnell registriert werden.
Insgesamt wurden alle drei Kreisläufe auf die Verfahrenskombination Filtration mit nachfolgender UV-Bestrahlung gemäß DIN 19643-2 umgerüstet. Die erfahrene Firma Kempe Schwimmbadtechnik aus Markkleeberg kontaktierte hierzu die Spezialisten von Evoqua Water Technologies und setzte den Umbau zu vollsten Zufriedenheit in kurzer Bauzeit um. Die geforderten Werte für gebundenes Chlor konnten bereits nach einem Tag deutlich unterschritten werden. Prompt war auch die deutlich bessere Hallenluft spürbar.